Mais, Mist und Methan: Neues Dossier zum Thema Bioenergie
Seit Tausenden von Jahren nutzen die Menschen Holz für ihre Lagerfeuer und Kochstellen oder um sich zu wärmen. Heute verfügen wir über hochmoderne Technologien, die uns die Möglichkeit geben, aus Holz, Mais, Raps, Stroh oder sogar Gülle Wärme Strom und Kraftstoff zu gewinnen. Zur energetischen Nutzung können neben diesen Rohstoffen grundsätzlich sämtliche sich bildenden oder kürzlich abgestorbenen Stoffe organischer Herkunft herangezogen werden. Hierzu gehören auch abgestorbene, aber noch nicht fossile Pflanzen und Tiere sowie Abfallstoffe organischer Herkunft wie beispielsweise Papier, Zellstoff oder der organische Anteil im Hausmüll. Zu Zwecken der Energieversorgung werden außerdem spezielle Energiepflanzen angebaut.
Alltag von Bioenergie umgeben
Holz ist in Deutschland auch noch heute der wichtigste Bioenergieträger, der entweder im eigenen Ofen oder in einem Heizwerk direkt verbrannt wird. Die Forstwirtschaft ist deshalb wichtiger Lieferant von Biomasse für die energetische Nutzung. Aber auch die Landwirtschaft nimmt eine wichtige Rolle eine, denn weit verbreitet ist mittlerweile auch die Nutzung von Biogas. Dieses wird aus der Vergärung von Mais, Gras oder Gülle in Biogasanlagen gewonnen. Blockheizkraftwerke erzeugen aus diesem Gas dann Strom und Wärme. Und dem nicht genug, denn Biogas lässt sich auch in das öffentliche Gasnetz einspeisen und kann so überall Verwendung finden. Sogar Kraftstoff für Fahrzeuge kann heute aus Biomasse hergestellt werden. Beispielhaft dafür steht Biodiesel. Er wird aus Raps und anderen Pflanzenölen gewonnen und kann allen Kraftstoffen für Dieselfahrzeuge beigemischt werden. Für Benziner wird unter anderem Bioethanol aus Zuckerrüben und Getreide gewonnen und dem Benzin beigemischt. Gänzlich unumstritten ist der Anbau von Pflanzen auf landwirtschaftlichen Nutzflächen zur energetischen Nutzung jedoch nicht, denn sie steht in Konkurrenz zur Produktion von Nahrungsmitteln. Deshalb richtet sich der Fokus bezüglich der Gewinnung von Bioenergie verstärkt auf Reststoffe und Abfälle biogenen Ursprungs. Hierzu zählen, neben Alt- und Gebrauchtholz, Bioabfälle, Klärschlamm, Klärgas, Deponiegas, Gülle, Festmist und Getreidestroh.
Bioenergie im Mix erneuerbarer Energien
Und der Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland schreitet weiter voran. Im Jahr 2022 wurden insgesamt 489 Terawattstunden aus erneuerbaren Energien bereitgestellt, dies entspricht fast 20,4 Prozent des Endenergieverbrauchs in Deutschland. Von dieser Energiemenge entfielen etwa 52 Prozent auf die Stromproduktion aus erneuerbaren Energiequellen, 41 Prozent auf den erneuerbaren Wärmesektor und 7 Prozent auf biogene Kraftstoffe im Verkehrsbereich. Ganz gleich, ob in Form von festen Brennstoffen zum Heizen, Biokraftstoffen im Verkehr oder als Biogas zur Stromerzeugung: aufgrund der vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten ist Biomasse der wichtigste erneuerbare Energieträger. Dies ist der Ausgangspunkt des Dossiers zum Thema Bioenergie.
Das bietet das neue Dossier
Unser aktuelles Dossier bündelt dabei ausgewählte Unterrichtsmaterialien, Spiele, Videoclips sowie Link- und Literaturempfehlungen, die sich mit den Themen Biomasse und Bioenergie befassen. Was ist Biomasse überhaupt? Welche Rolle spielt Bioenergie bei der Energiewende? Wie funktioniert eine Biomassekraftwerk? Was haben Kühe mit Biogas zu tun? Wie wird Ethanol aus biogenen Reststoffen wie Holz gewonnen? Wie sieht die Kohlenstoffdioxid-Bilanz von Biokraftstoffen aus? Gehören Raps, Mais und Co. nicht besser auf den Teller statt in den Tank? Dies sind einige Fragen, denen sich das aktuelle Dossier widmet.